3-facher Kurzauftritt am Lausitzring
 

Nach einer 8-stündigen Anfahrt für die rund 700 km zum Lausitzring  traf ich fast zeitgleich mit meinem Mechaniker Oli um etwa 23.30 Uhr ein. Noch in der Nacht bauten wir das Vorzelt auf und richteten es ein.

Am Freitag beim freien Training fühlte sich das Motorrad etwas merkwürdig an. Ich schob es darauf, dass ich die Strecke seit mehr als 1 Jahr nicht mehr gefahren bin (Saisonbeginn 2002) und machte mir keine großen Gedanken. Die Übersetzung paßte zwar, aber in den Ecken kam ich nicht klar. Irgenwie bockte das Motorrad ein wenig und ich konnte nicht so schnell durchfahren wie ich das wollte. Bei Wilbers ließen wir daraufhin die Gabel revidieren und versuchten sie im Quali abzustimmen. Zwar gelang uns das einigermaßen, aber das Motorrrad bockte noch immer. Es war nicht zu erkennen woher dieses Bocken kam und wir änderten noch die Dämpfung am Federbein. Ich kam schlecht zurecht und erreichte bei Weitem nicht die Zeiten vom Vorjahr. Wäre ich alleine gewesen, hätte ich das Rennen nicht mehr gefahren. Oli und Fam. Hänel überredeten mich dann doch dazu (war ja alles schon bezahlt...)

Da es in der Startaufstellung dann zu regnen begann wurde abgebrochen und wir zogen die Regenreifen auf. Beim Restart lief alles problemlos, jedoch legten sich in der 3. Runde etwa   8-10 Leute in den Kies und das Rennen wurde abgebrochen. Beim 3. Startversuch standen nur wenige Fahrer in der Startaufstellung. Erst nach der warmup-lap füllte sich das Feld. Es war ein Reifenpoker. Für mich war aber klar, dass die Strecke so schnell nicht abtrocknen würde und wir ließen von vornherein die Regenreifen drauf. Das Feld war nunmehr deutlich gelichtet und ich befürchtete schon, dass aufgrund dieser Tatsache womöglich Punkte drin sein konnten.

Der Start gelang einigermaßen ordentlich, trotzdem ließ ich es etwas (zu) ruhig angehen. Ende der Gegengeraden spürte ich dann ein Ruckeln. Ich fuhr durch die Links-rechts-links und wollte beschleunigen, aber da kam nichts mehr. Ich zog die Kupplung und der noch drehende Motor starb ab. Daraufhin rollte ich aus und hielt am Rand der Strecke an. 10, 15 mal orgelte ich durch aber der Motor sprang nicht wieder an. Ich hakte das Rennen ab und schob die R6 quer durch das innere Kiesbett auf den Rettungsweg. Nochmal orgelte ich, aber es tat sich nichts. Ich lehnte die R6 an die Mauer und wollte mir gemütlich das Rennen ansehen, als schon der Schandkarren kam und wir die Maschine zurück ins Fahrerlager brachten. Unterwegs konnte ich noch 2 Runden lang die Kollegen beobachten und sah Leute vorne, die dort normal nicht hingehören und insgesamt ziemlich wenige Motorräder.

Zurück im Fahrerlager stellte ich das Motorrad im Vorzelt ab, Oli kam auch schon an. Ich erklärte kurz was los war  und drückte noch mal auf den Anlasserschalter. Plötzlich machte es irgendwo im Bereich des Motors "Klack" und der Motor sprang an. ???????  Er lief sofort und völlig einwandfrei, er nahm Gas an, als wäre nie was passiert. Toll. :-(

Es kamen insgesamt 22 Fahrer an, sogar Andreas Brandt holte sich mit einem 14. Platz die ersten IDM-Punkte.

Abgehakt. Vergessen. Die Rückfahrt war eine Tortur. Knapp 12 Stunden war ich unterwegs.

Also nichts Positives aus Brandenburg.

Euer # 47 Martin

Was uns sonst noch aufgefallen ist:

- Dass das Fahrerlager mit seiner Asphaltfläche bei Regen ein einziges Schwimmbad ist

- Dass uns das Rundherum (Grillen usw.) am Lausitzring mehr Spaß bereitet hat, als das Motorradfahren selbst. :-(

__________________________________

zur news-Übersicht