DMSB Frühjahrstraining in Oschersleben
 

Nach mehr als einem halben Jahr Abstinenz auf dem Rennmotorrad war ich ziemlich heiß auf den ersten Ausritt des Jahres. Da ich ja zwischendurch auch noch geheiratet habe, war die Zeit für die Motorradvorbereitung auch ziemlich knapp (ich weiß, das hätte man schon im Dezember  und Januar machen können...) und das Fahrwerk von WILBERS leider nicht mehr rechtzeitig zurück. Da der Transport eines Motorrades ohne Gabel, Räder und Federbein doch recht schwierig ist, habe ich in die R6 ein noch rumliegendes CBR-600-Federbein von 1993 und eine Gabel einer anderen R6 "eingebaut". Naja, es reichte auf jeden Fall, um das Motorad zu rollen und in den Transporter zu bekommen. Mit diesem Trümmerhaufen bin ich dann Freitag abend um 24 Uhr in Oschersleben angekommen und habe mir das frisch gewartete Fahrwerk beim Wilbersservicetruck abgeholt. Den gesamten Samstagvormittag brauchte ich dann um das Motorrad wieder auf die eigenen Beine zu stellen und gewissenhaft zusammenzuschrauben.                           Da es am Samstag den ganzen Tag bedeckt war und die Sonne erst abends wieder rauskam, war es vormittags auch richtig lausig und es war nicht wirklich schlimm, dass ich noch nicht fahren konnte. Nachmittags um etwa 15 Uhr war es dann soweit und ich konnte dank YAMAHA Deutschland zusammen mit dem R6-Cup die ersten Rennstrecken-km des Jahres 2002 angehen. Genau gesagt waren es erstmal 5 Runden in denen ich in der dritten Runde den ersten Bodenkontakt mit dem Knie hatte und die wahnsinnige Zeit von 1.46.08 min erreichte! Im 2. Turn fuhr ich dann sogar 7 Runden und habe mich auf 1.42.96 gesteigert. Nein, ganz im Ernst, es war wirklich nur ein Einrollen mit Funktionsttest und die Zeiten haben wir nicht gestoppt sondern vom laptimer abgelesen. Ziel für das erste Training des Jahres war, es besser zu machen als letztes Jahr, also: Sitzenbleiben, die Routine wiederzufinden und Zeiten so um 1.40 min zu erreichen.

Abends haben wir dann die Grillsaison eröffnet und viel Benzin gequatscht und uns gefreut dass es endlich wieder losgeht. IDM-Fotograf Peter Marlie hat mir dann auf seinem laptop auch die ersten Fotos gezeigt. Sah schon ganz schön peinlich aus. ;-)

Am Sonntag morgen bin ich dann um 7.30 Uhr aufgestanden, da ja um 8.50 Uhr bereits der erste Ssp-turn des DMSB-Trainings sein sollte. Um 8.00 Uhr sollten die 2-Takter das erste Mal fahren. Den ersten Motor habe ich glaube um 8.30 Uhr gehört, in der Boxengasse, denn bei  minus 4°C Asphalttemperatur macht es nicht wirklich Sinn und Spaß rauszufahren.

Da der Himmel aber strahlend blau war, stiegen die Temperaturen langsam und um knapp 11 Uhr war es dann soweit und ich fuhr mit mehr als 25 meiner Konkurrenten raus. Mein erster Eindruck war "Mann, sind die alle schnell". Naja, ich war wohl auch der Einzige, der dieses Jahr noch nicht gefahren ist. Am Ende des Turns hatte ich dann eine 1.40,9 min vorzuweisen und das Motorrad war auch noch ganz. Langsam kam die Routine zurück, aber an die hohen Geschwindigkeiten und das späte Bremsen mußte ich mich doch erst mal wieder gewöhnen. Jedenfalls habe ich nicht immer noch Zeit genug gehabt, alle Gänge passend runterzuschalten. Aber dafür ist dieses Training halt auch da und mir ging es noch gar nicht um das Abchecken, wer dieses Jahr schnell ist und wer nicht. Nachmittags konnte ich mich dann noch bis zu einer 1.38.6 min steigern und der richtige Spaß am Fahren kam auch langsam wieder auf.

Bemerkenswert war, dass Michael Schulten mit 1.31 min bereits Zeiten fuhr, die er im IDM-Lauf letztes Jahr erreichte und Herbert Kaufmann mit 1.32.1 min nicht viel langsamer war.

Für die Ssp600-IDM 2002 haben sich mittlerweile etwa 50 Fahrer eingeschrieben. Mit Kirmeier, Reissmann, Neukirchen, Göbel und Hafeneger kommen dazu sehr viele schnelle Fahrer aus der 250ccm-IDM in die Supersportklasse. Dazu kommt Alphatechnik mit dem WM-Material aus dem letzten Jahr und auch die bike-promotion-Motorräder gehen verdammt gut. Es wird also verdammt schwer werden, dieses Jahr Plazierungen in den Punkterängen zu erreichen. Nichtsdestotrotz ist es mein Ziel in diesem Jahr, genau DAS hin und wieder zu erreichen und das eine oder andere Team zu "ärgern", das mit deutlich mehr Aufwand antritt.

In jedem Falle gibt es bis zum Saisonauftakt auf dem Eurospeedway noch eine Menge zu organisieren und ein paar Meter fahren muß ich auch noch!

Euer # 47 Martin

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